Warum Yoga?
Der Wunsch nach körperlicher Betätigung verbunden mit der Entspannung für Körper, Geist und Seele ist eine menschliche Sehnsucht, wieder frei atmen zu können. Das Wissen, dass eine gesunde Psyche die Grundlage unseres Wohlbefindens ist, führt viele Menschen heute mehr denn je zu Yoga. Yoga bedeutet Einheit, Orientierung und Übung. Gerade in der heutigen Zeit kann Yoga hilfreich sein, da wir körperlich gesehen sehr im oberen Teil unseres Körpers (im Kopf) leben: wir planen, denken, organisieren, regeln, überlegen usw. Durch Aufmerksamkeit und Atemübungen kann man lernen, das obere mentale Gebiet zu reinigen und zurück in den restlichen Körper zu kommen – wieder mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen.
Yoga ist eine persönliche Entdeckungsreise, wobei man seinen eigenen Weg suchen muss. Das fragt Motivation, Disziplin und Durchsetzungsvermögen. Inwieweit es zu strukturellen Veränderungen führt hängt davon ab, wie man es sich eigen machen kann. Das hängt von den persönlichen Motiven und Eigenschaften (mitbestimmt durch die Umgebung, Erziehung und Lernmöglichkeit) ab.
Yoga ist für alle geeignet – egal ob man sportlich, gelenkig, schlank, kräftig ist oder nicht.
Bei Yoga gibt es keine Einschränkungen, keine Vorschriften und keinen Zwang.
Wie Kinder in der Schule vom Lehrer dort abgeholt werden sollen, wo sie in ihrer Entwicklung sind, beginne wir beim Yoga auch dort, wo wir sind. Und zwar so, wie wir sind. Wir lassen los, lassen uns darauf ein und sehen, was geschieht.
Yoga ist kein Wettkampf.
Yoga ist kein Schönheitswettbewerb.
Yoga ist kein Mainstream.
Yoga ist individuell.
Wichtig ist, dass du auf deinen Körper achtest und ganz intensiv in dich hineinhörst. Wo sind deine persönlichen Grenzen?
Als Teilnehmer sollte man angeben, wenn man etwas als Problem erfährt. Jeder ist nämlich anders.
Yoga hat nichts mit Akrobatik und komplizierten Körperhaltungen zu tun. Es gibt für jeden Menschen entsprechend seiner Möglichkeiten individuell geeignete Asanas (Yoga-Haltungen). Wichtig ist, dass man ehrlich zu sich selber ist. D.h. man arbeitet sich vorsichtig an seine Grenzen heran, erkennt sie und überschreitet sie nicht aus Eitelkeit, Hochmut oder Übermut.
In jeder Stunde sollten „zwei Lehrer“ anwesend sein: die Person, die unterrichtet und der eigene Körper. Als Unterrichtende achte ich darauf, dass die Asanas achtsam und nicht leistungsorientiert ausgeführt werden. Aber doch ist es die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen, sich in der Gruppe nicht verleiten zu lassen doch nicht gut auf den eigenen Körper zu hören und doch weiter in die Haltung zu gehen als es gut ist. Dies hat mit Akzeptanz zu tun. Natürlich möchte man seine Flexibilität erhöhen. Doch sollte dies langsam und allmählich geschehen. Respektiere deine natürlichen Grenzen. Lasse dein Ego draußen vor der Tür stehen. Jeder Körper ist anders. Dies gilt noch einmal ganz besonders, wenn man sich länger schon nicht mehr körperlich betätigt hat, man älter ist als der Durchschnitt der Gruppe, wenn man bestimmte Erkrankungen hat (Bluthochdruck, Probleme mit dem Herzen, Verletzungen, usw., aber auch bei Übergewicht).
Lerne deine eigenen Grenzen kennen. Es sollte aber wohl anstrengend sein und „zwicken“ (sonst kann man sich nicht weiterentwickeln), doch bei Schmerz sollte man aus der Haltung gehen. Probier dann eine angepasste Version oder Variation.
Atmung beim Yoga
Im Unterricht wird viel über die Ein- und Ausatmung gesprochen. Meistens kommt man bei der Einatmung hoch und beugt oder bewegt bei der Ausatmung. Gerade am Anfang kann dies verwirrend sein und so sehr ablenken, dass man die Asanas nicht konzentriert machen kann. Dann oder bei Zweifel kann man besser so natürlich und ruhig möglich durch die Nase atmen (mit geschlossenem Mund).
Deine Atmung ist ein gutes Barometer. Wenn du eine Grenze überschreitest wird die Atmung oberflächlicher und unregelmäßiger. Dann solltest du ruhiger arbeiten, die Haltung anpassen, die Haltung durch eine andere ersetzen oder eben entspannen.
Schäme dich nicht, die angebotenen Hilfsmittel zu gebrauchen.
Und frage ruhig um Anpassung bei einer Übung.
So sollst du erfahren, dass du so wie du bist genug bist.
Du übst nicht um perfekt zu werden, sondern um dich besser zu fühlen!